Sprachgewaltig und berührend

Auch in diesem Jahr lese ich wieder einige der für den Deutschen Buchpreis nominierten Titel. So auch das „Blutbuch“ von Kim de l’Horizon.
Das „Blutbuch“ gehört in diesem Jahr auch definitiv zu meinen Favoriten. Besonders beeindruckend fand ich die Sprachgewalt. Der Stil ist poetisch und klar. Die Verwendung der gendergerechten Sprache wirkt auch im literarischen Kontext absolut organisch.
Als die Großmutter an Demenz erkrankt, macht sich die nonbinäre Erzählfigur auf die Suche nach ihren Wurzeln, insbesondere die weibliche Blutlinie wird Gegenstand ihrer Betrachtungen. Es werden Traumatisierungen aufgearbeitet und Geschlechtergrenzen ausgelotet. Auch die Fähigkeit – oder Unfähigkeit – sich gesund abzugrenzen, wird thematisiert.
Wer sich für Themen wie Geschlecht und Weiblichkeit, Trauma und Scham interessiert, dem seid die Lektüre des „Blutbuches“ empfohlen.

Kim de l’Horizon: Blutbuch
erschienen am 19. Juli 2022
Dumont Verlag
https://www.dumont-buchverlag.de/buch/l-horizon-blutbuch-9783832182083/

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